Sari Eventmanagement | Hafenplatz 6 | 63450 Hanau | Tel. :+49 6181 - 52 00 714 | Fax: +49 6181 - 61 89 545   Nomaden Die meisten Vorfahren der Yörük sind wahrscheinlich ab dem 11. Jahrhundert gemeinsam mit den ihnen verwandten oghusischen Rum-Seldschuken nach Anatolien eingewandert. Auch im Gefolge des mongolischen Vorstoßes im 13. Jahrhundert kamen viele Yörük hinzu. Sie waren Viehnomaden und dienten den türkischen Emiren und Sultanen als bevorzugte Krieger bei der Eroberung und Landnahme Anatoliens, Rumeliens und des Balkans. Der Name Yörük tauchte schriftlich bereits im 14. Jahrhundert als Verwaltungsterminus der Osmanen auf. Die osmanische Herrscherschicht führte ihre eigene Herkunft auf den zu den Yörük gehörenden Stamm der Kayı zurück. Ihre militärische Bedeutung verloren die Yörük bald an die osmanischen Janitscharen (yeni çeri, „neue Truppe“). Ihre als yörüklük bezeichnete Lebensart als Viehnomaden behielten sie über Jahrhunderte bei. Doch schon unter den Osmanen wurden sie teilweise zur Sesshaftigkeit gezwungen. Auf dem Höhepunkt der osmanischen Machtentfaltung im 16. Jahrhundert waren Yörük mit den osmanischen Truppen in das gesamte osmanische Weltreich, im Westen bis nach Südosteuropa und ins östliche Mitteleuropa, gelangt. Auch nach den Gebietsverlusten des osmanischen Reiches blieben einzelne Stämme der Yörük dort. So wurden zum Beispiel noch 1986 in 65 Gemeinden Mazedoniens Yörük-Dialekte gesprochen. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts begannen sich die Yörük in kleinen Lokal- und Verwandtschaftsgruppen zu organisieren. Die osmanische Regierung gestand ihnen das Recht zu, fällige Steuern selbst einzuziehen und junge Yörük zu rekrutieren. Dabei entstanden Verwaltungseinheiten, die zur Herausbildung von festen Stammeseinheiten (cemaat) und Stammesidentitäten führten. Um 1830 wurden die zuvor in ihrer Zusammensetzung einem steten Wandel unterworfenen Stämme als aşiret festgeschrieben. Die einzelnen Yörük wurden bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts auf den Meldeämtern unter ihrer Stammeszugehörigkeit registriert. Auch sie mussten 1934 bürgerliche Nachnamen annehmen. Heute sind die meisten Yörük in Dörfern und Städten sesshaft und gehen verschiedensten Berufen nach. Einige sind Teilnomaden, die nur im Sommer ihre Hochalmen (yayla) betreiben, nur ganz wenige leben ganzjährig in Zelten. Alle, auch die Vollnomaden, müssen heutzutage in einem Dorf oder in einer Stadt registriert sein. Dabei werden sie weder unter ihrem Stammesnamen noch als Yörük erfasst. Manche Stämme wie die Karakoyunlu gaben sich ihre Namen nach ihren wichtigsten Weidetieren Einige Yörük-Stämme die heute noch in der Türkei bekannt sind: Aksığırlı,Avsarlar, Aydınlı, Çakallar, Gaçar, Güzelbeyli, Honamlı, Karaevli, Karakoyunlu, Karakayalı, Karakeçili, Sarı Ağalı, Sarıhacılı, Sarıkeçili, Sarıtekeli, Tekeli. Herkunft des Namens Yörük Die Bezeichnung Yörük/Yürük (dt. „Eine Person die umherzieht, wandert“) wird oft auf das türkische yürümek, (in ihrer Eigensprache yörümek) (dt. „sich fortbewegen, marschieren, gehen, wandern“) zurückgeführt und könnte daher mit der zumindest ursprünglich nomadischen Lebensweise zusammenhängen. Kurdische Nomaden bezeichnen sich selbst allerdings nicht als Yörük. Für Nomaden gibt es zudem im Türkischen die allgemeine Bezeichnung göçebe oder göçmen (von göç, dt. „Auswanderung, Migration“). Yörük, als Name einer Stammesgruppe im Türkischen folgerichtig groß geschrieben, wäre demnach eher ein ethnischer Name im Sinne einer kulturellen Gemeinschaft als die Bezeichnung von Menschen mit einer viehnomadischen Lebens- und Wirtschaftsweise. So sehen es auch die meisten Yörük selbst. Siedlungsgebiete nomadischer Yörük [Bearbeiten] Zeltgruppe (kabile) Nur noch wenige Yörük leben vollnomadisch, und ihre Zahl nimmt im Zuge der Modernisierung stetig ab. Ihre Sommerweidegebiete liegen vor allem in den Gebirgen und Hochebenen zwischen Konya und Antalya, Kayseri und Kahramanmaraş, Gaziantep und Hatay. Die Winterweidegebiete liegen in der Regel in den Tiefländern entlang der Mittelmeerküste. Lediglich um Konya findet man vollnomadische Yörük auch im Winter. Yörük-Identität.